Es geschah alles direkt vor den Fenstern des Museums am 10. Juli 1920 – der berühmte Ritt des Königs über die aufgehobene Grenze, den wir ja so gut aus den Darstellungen in den Geschichtsbüchern kennen. Hier war die Stelle, an der man König Christian d. X. zujubelte und hier war der Ort, an dem er ein weiss gekleidetes Mädchen auf sein Pferd hob. Über 56 Jahre stand dieser Landesteil unter preussischer Herrschaft. Der Ritt des Königs über die aufgehobene Grenze bedeutete, dass jetzt damit Schluss war, der Landesteil gehörte wieder zu Dänemark.
Wenn man heute vom Museum aus seinen Weg zur alten Grenze nimmt, ist es schwer, sich vorzustellen, dass hier kalten Blutes auf Menschen geschossen wurde, die versuchten über diese Grenze zu flüchten. Viele machten den Versuch. – Den meisten gelang es.
Man schmuggelte viele Waren über die Grenze, Der Grenzhandel blühte in kleinen Holzhütten auf beiden Seiten. Wollte man aus Dänemark heraus, musste man seinen Weg durch die dänische Zollstube, die an der südöstlichen Ecke des „Alten Grenzkruges” lag, in südlicher Richtung nehmen, dann durch das Niemandsland, bis man nach ein paar hundert Metern am Grenzgebäude der Preussen kontrolliert wurde. Dieses Gebäude existiert immer noch, allerdings als Privathaus. Gegenüber befinden sich ebenfalls noch zwei ehemalige Häuser der preussischen Gendarmerie.
Das alte Hauptgebäude des Wiedervereinigungs-und Grenzmuseums lag nördlich der alten Grenze und wurde privat genutzt, allerdings mit der Auflage, dass stets ein vorbereitetes Bett für einen Gendarmen in einem Zimmer im ersten Stock für Übernachtungszwecke zur Verfügung stand.
Ja, die Umgebung des Museums ist wirklich eine historische Fundgrube für diejenigen, die Sinn für den Flügelschlag der Geschichte haben.
Das Museum versucht, das Geschehen rund um die Wiedervereinigung zu veranschaulichen und zu vermitteln; u.a.:was ist die Wiedervereinigung für eine „Grösse” – was bedeutete sie für die Menschen, die 1920 diesen Landesteil durch Stimmabgabe wieder „heim” nach Dänemark brachten. Das Museum hat viele Dinge vorzuweisen und wurde bereits 2006 durch einen neuen Ausstellungsflügel um 127 qm erweitert. Im Jahre 2008 vergrössert man erneut.
Diesmal mit einer 27 qm grossen Glasarkade, die das alte und das neue Gebäude mit- einander verbinden soll. Behalten Sie den Kalender im Auge – und die Neuheiten auf der Internet- Seite des Museums – denn es werden gelegentlich auch kulturelle Veranstaltungen im Museum angeboten, z.B. Lieder- oder Leseabende, Haus der offenen Tür u.ä.
Das Museum wurde am 10. Juli 1995 durch I.M. Königin Margerethe II. und I.M. Königin Ingrid eingeweiht. Auch S.K.H. Kronprinz Frederik, S.K.H. Prinz Joachim, S.E. Ingolf, Graf von Rosenborg und ca. 5000 Menschen nahmen an dem erfreulichen Ereignis teil. Seit dem wird das tägliche Geschehen durch den Feuereifer von Freiwilligen betrieben, unbezahlten Mitgliedern des Aufsichtsrates, 7 an der Zahl, und 16 Aufsehern. Wir freuen uns auch auf IHREN Besuch.